Immer mehr Menschen entscheiden sich in der Krise dafür, in Auslandsimmobilien zu investieren, um ihr Vermögen zu sichern. Sichtbar wurde dies jüngst eindrucksvoll am Beispiel der Kanaren und einiger Zahlen, die das spanische Statistikinstitut INE veröffentlichte. Demnach wurden in den ersten acht Monaten des Jahres 2022 insgesamt 18.839 Häuser und Wohnungen auf den Inseln verkauft. Der Wert übertrifft sogar den Höchststand, der vor der Krise 2008 erreicht wurde. Damals wechselten im Vergleichszeitraum 18.680 Immobilien den Besitzer. Treiber der aktuellen Entwicklung sind demnach ausländische Geldgeber. Diese haben 50 Prozent aller Objekte erworben. Dies ist bemerkenswert, denn eigentlich dominierten immer Einheimische den Immobilienmarkt auf den Kanaren.
Der Boom der Auslandskäufer ist eine gute Nachricht für weitere Investoren
h2>Dass immer mehr Ausländer eine Finca auf Mallorca kaufen oder eine Immobilie auf einer der anderen Inseln erwerben möchten, ist gleich mehrfach eine gute Nachricht für weitere Nicht-Einheimische-Investoren:
– Die Ausländer zahlten zumeist aus Eigenmitteln und benötigten keine Kredite. Anders als 2008 ist deshalb trotz des Booms keine toxische Blase entstanden.
– Einheimische sind hingegen auf Darlehen angewiesen. Die hiesigen Banken haben die die Kreditvergabe aufgrund der Krise jedoch drastisch zurückgefahren. Die Konkurrenz für ausländische Anleger ist deshalb gering.
– Deshalb ist auch das Angebot trotz der Nachfrage weiterhin groß. Zudem sind die Immobilienpreise nicht derart explodiert wie beispielsweise in Deutschland.
– Dadurch, dass die Ausländer Eigenmittel nutzen, sind Verkäufe unkomplizierter und lassen sich schneller abwickeln. Dies hat die Hemmschwelle für viele Einheimische gesenkt, ihre Immobilie zu verkaufen.
– Die Hypotheken, die an Einheimische vergeben werden, kosten sehr viel mehr als noch vor einem Jahr. Die geschilderten Vorteile für ausländische Investoren bleiben deshalb auch noch mittelfristig bestehen. Als Beispiel: In Santa Cruz de Tenerife verlangt eine Hypothek monatlich inzwischen 25,7 Prozent des zur Verfügung stehenden Geldes. Vor einem Jahr waren es 21,7 Prozent.
Die Kanaren sind kein Einzelfall: Boom für Ausländer auch in Griechenland und Kroatien
h2>Die spanischen Inseln sind dabei nur ein Beispiel unter vielen dafür, dass der Immobilienmarkt für Ausländer vielerorts ausgesprochen attraktiv wird. Exemplarisch seien die Entwicklungen in Griechenland und Kroatien vorgestellt. Ausländer kauften allein von Januar bis März 2022 Objekte im Wert von 374 Millionen Euro in Hellas. Diese Summe war um 75 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Deutsche sind dabei besonders aktiv: Die Nachfrage aus der Bundesrepublik ist im Vergleich mit 2020 um 70 Prozent gestiegen. Hintergrund sind die niedrigen Preise: Auf einigen Inseln kostet der Quadratmeter 2000 Euro. Anderorts werden für vergleichbare Immobilien 10.000 bis 20.000 Euro aufgerufen.
In Kroatien sind es vor allem die niedrigen Arbeitskosten, die Ausländer locken. Sie bauen hier überwiegend neu. Das Kaufinteresse ist allerdings ebenfalls deutlich nach oben geklettert: Laut des kroatischen Finanzministeriums ist der Anteil der Immobilienverkäufe an Ausländer innerhalb eines Jahres um 50 Prozent gestiegen. Die Zahl der deutschen Käufer erhöhte sich demnach sogar um 70 Prozent – wie in Griechenland.
Fazit: Immobilien im Ausland lohnen sich als Geldanlage
Die Beispiele zeigen, dass sich ausländische Immobilien als Geldanlage lohnen. Die Hemmnisse, die hierzulande dem Haus- und Wohnungsmarkt Probleme bereiten, entpuppen sich in der Fremde als Vorteile.